2018-01-03
Es ist Früh. Zumindest ist es Früh für mich, als der Wecker von jemanden aus der Wohngemeinschaft losging. Nicht lange darauf vibrierte am Gelenk von wem anderen die Smartwatch. Es ist Zehn Uhr und langsam müssen wir uns fertig machen. Heute ist der Abreisetag. Ich stehe auf und setze schon Kaffee auf, lege Brötchen in den Ofen, auch wenn die anderen sich eilen müssen. Aus eines der Zimmer klingelt schon wieder ein Wecker. So langsam kommen alle in Fahrt und ich? Ich setze mich mit meinen Laptop auf mein Bett und schreibe die ersten Zeilen über meine Woche in Leipzig.
Die Anreise war eine große Freude, denn ich habe mich seit Tagen nichts mehr anderes im Kopf, als nach Leipzig zu fahren. Das Auto ist bis Oben hin vollgepackt und auf dem Beifahrersitz übernimmt ein Freund die Kommunikation mit den anderen Freunden. Wir fuhren durch Nordrhein Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Ziemlich viele Bundesländer auf solch einer Strecke. Jeden Kilometer welchen wir zurücklegten, ließ die Vorfreude auf das ungewisse wachsen. Erst fuhren wir Richtung Wohnung, welche wir uns alle teilen wollten. Alles abladen und dann mit dem Rest zum CCL. Das Auto stellte ich auf dem Parkplatz bei der Messe ab und wir löschten die Ladung für das Assembly. Es ist Tag 0 und wir müssen noch Banner, Flaggen und Poster aufhängen, sowie Sticker verteilen, denn was ist ein Congress ohne Sticker? Vorort trafen wir dann auf alle anderen, welche man zu selten sieht. Über jede einzelne Person habe ich mich gefreut, welche angereist ist. Dann ging es an den Aufbau und die Verkabelung. Da wir noch sehr viel verschiedenes Zeugs übrig hatten, bauten wir Spontan eine Flauschbox auf, welche auch rege genutzt wurde. Während alle danach essen gingen, blieb ich zurück um ein Blick auf das Assembly zu haben, auch wenn der Magen bereits knurrte, aber ich hatte ein paar Kekse dabei…
Die erste Nacht in Leipzig ist überstanden und ich ging los Frühstück zu besorgen. In der Wohngemeinschaft waren einige hungrige Mäuler, mich eingeschlossen, welche gefüttert werden mussten. Einkauf auspacken und gleich schon alles vorbereiten, damit wir so schnell wie möglich zum 34C3 können. Wir nutzten das Angebot der Leipziger ÖPNV Gesellschaft und dem C3, welche ich als sehr gut aufgenommen habe. Ich konnte damit mein Auto beim Congress stehen lassen und die Fahrten mit der Tram erledigen. Der erste Tag war definitiv ein großes Erlebnis, denn ich konnte mich endlich etwas im Detail umschauen, wo sich was befand. Ich sagte den verschiedenen Hackspaces Hallo, welche ich kenne, sprach mit verschiedenen Wesen und verteilte immer wieder Kekse an die Besucher und Teilnehmer. Ich schaffte es zu keinen der Talks, dafür aber schon den ersten Batzen an Bildern zu verarbeiten.
Der Zweite Tag begann ebenfalls mit einen Einkauf des Frühstücks. Mittlerweile weiß ich wo sich alles befindet und damit ist alles schnell erledigt. Am Zweiten Tag brach nun das aus, was ich ganze Zeit versucht habe zu verhindern. Eine Erkältung, wodurch ich schlapp wurde und mich zum Ruhen für eine Stunde hinlegte, jedoch ergebnislos. Nach ein paar Tabletten und dem Tee von unseren Nachbarn, fühlte ich mich fit genug um weiter den Tag zu überstehen. Also packte ich erneut zur Kamera und drehte meine Runden, um die Dekoration, das viele Licht und all die feinen Sachen die ausgestellt wurden, ab zu lichten. Wenn ich bereits den Tee erwähne. Neben uns standen Drei Samoware mit verschiedenen Tee Sorten, welche man gegen eine freiwillige Spende erhielt. Es galt nur die Regel, bring you own cup. Man konnte sich den Tee noch versüßen und da wir mehr als genug Kekse hatten, konnte man sich richtig gemütlich machen. Über uns war ein nettes Assembly, welches einen gemütlichen Ort zur Verfügung stellte. Auch dort konnte man Tee trinken und das unter einer Art großen Zelt. Dort konnte man zumindest in einer normalen Lautstärke reden. Nebenan waren auch Bücher zum Ausleihen von den dead tree lovers. Damit konnte man es sich sehr gemütlich machen.
Es gab an den Tagen und Nächten so viel zu sehen, zu besprechen, zu machen und erleben. Wir gingen politische und technische Themen an, haben gebastelt und gemacht und das Wissen miteinander geteilt, ganz nach dem Motto tuwat. Da ich nicht nur die ganze Zeit sitzen wollte, verbrachte ich viel Zeit damit, mit einem Körbchen voller Kekse durch das CCL zu laufen und diese zu verteilen. Doch jede tolle Party hat irgendwann ein Ende und wir mussten mit dem Abbau der Komfortzone beginnen. Den Abend und die Nacht verbrachten wir Gemeinsam mit Freunden bei Pizza, Nachos, Mate und alkoholischen Getränken.
Nun, der Kaffee ist leer. Alle haben die Wohnung verlassen, bis auf mich und eine weitere Person, welche ich noch ein Stück mitnehme bevor ich mich auf die Reise mache. Es war wie jedes Mal bisher eine sehr schöne Zeit und ich danke jedem Teilnehmer, Besucher, Engel und den OC‘s für diesen tollen Congress. Da die Post-Congress-Depression so langsam einsetzt, ist es Zeit die Talks auf media.ccc.de anzuschauen, bzw. ich habe die Talks vorsorglich heruntergeladen und nehme Sie mit ins Hotel für die Außendiensteinsätze. Gerne hätte ich die Abende gemeinsam mit anderen ein Nerd Cluster gebildet, jedoch habe ich so was nicht in meiner Nähe und mir bleibt damit die Flucht ins irc, Mumble und XMPP. Aber an bunten Lichtern wird es mir nicht mangeln und ich bin wieder motiviert und voller Energie etwas zu tun. Zumindest nach meinen Umzug der jetzt kommen wird. Für das nächste Jahr muss ich aber dennoch endlich dafür sorgen, dass ich ein Ofen auf dem Congress für mich habe, damit ich Kekse immer Frisch vor Ort backen kann. Oder Brot. Oder Kuchen. Oder …